Abgeschlossene Projekte
Aufbau der Palliativmedizin
Einführung der palliativmedizinischen Betreuung für Krebspatient/innen im Bezirk „Plaza“, Havanna, Kuba
Krebs ist in Kuba nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache unter den 19 bis 49-Jährigen. Jährlich sterben in Kuba 14'000 – 16'000 Menschen an Krebs, rund 1'000 davon im näheren Umfeld der Nationalen Krebsklinik INOR in Havanna. Während bestimmter Phase im Krankheitsverlauf – besonders in der Phase vor dem Tod – brauchen Patient/innen eine palliativmedizinische Betreuung, welche Schmerzen und Symptome lindert und die Autonomie der Patient/innen bestmöglich gewähr-leistet. Dieser Ansatz verbindet moderne Krebsmedizin mit pflegerischer und psychosozialer Basisbetreuung. Es braucht dafür geeignete Spitaleinrichtungen für die ambulante Behandlung, aber auch die professionelle Begleitung der Patient/innen und deren Angehörige zu Hause. Das vorliegende Projekt schafft die Voraussetzungen für die Einführung der palliativmedizinischen Betreuung im Bezirk „Plaza“ in Havanna.
Ist palliativmedizinische Betreuung in ärmeren Ländern sinnvoll?
Ja, denn die palliativmedizinische Betreuung entlastet die Spitäler und ist kostengünstig. Gerade in ärmeren Ländern ist sie darum angemessen – vorausgesetzt:
- die Fachleute bringen die nötigen Qualifikationen mit.
- die vorhandenen Gesundheitsstrukturen erlauben eine lückenlose Zusammenarbeit aller involvierten Institutionen.
- die erforderlichen Medikamente sind vorhanden.
Projektort: Bezirk Plaza, Havanna, mit 167'000 Einwohner/innen, wo die Palliativmedizin erstmals systematisch eingeführt wird. Auch Fachleute aus anderen Bezirken und aus der Provinz Havanna nehmen an der Weiterbildung teil.
Ziel: Verankerung der palliativmedizinischen Betreuung in Kuba durch die Einführung der palliativmedizinischen Praxis im direkten Umfeld der Nationalen Krebsklinik INOR.
Begünstigte: Etwa 1'000 Krebspatient/innen und deren Angehörige, 800 kubanische Fachleute (Ärztinnen, Krankenpfleger, Psychologinnen, Sozialarbeiter)
Projektdauer: 2004 – 2010
Kosten: 349'324 Franken
Bulletin No 27, September 2011