Endoskopische Schädelbasischirurgie an der Krebsklinik INOR
- 04.10.2016
Die endoskopische Schädelbasischirurgie erlaubt neue und präzisere Eingriffe und erweitert die Therapieoptionen für PatientInnen. Endoskopische Eingriffe sind weniger invasiv und verringern post-operationelle Traumata und Nebenwirkungen. Sie verkürzen Rekonvaleszenzen und vermindern dadurch Kosten.
Mit Endoskopen und bildgebender Chirurgie können Tumore im Bereich Hals-Nasen-Ohren sowie Hirntumore ohne Öffnung des Schädels und der Gesichtsknochen chirurgisch behandelt oder Diagnosen gemacht werden. Die Behandlungsmethode senkt Gesundheitskosten und verbessert die Lebensqualität von PatientInnen und deren Angehörigen.
Das Projekt wurde 2013 gestartet und wurde 2015 mit der Durchführung der letzten geplanten Aktivitäten abgeschlossen. Die Aus- bzw. Weiterbildung von kubanischen Fachleuten fand in Spanien statt. Eine Gruppe von 10 ChirurgInnen wurde ausgebildet und die Operationen werden auch an Provinzspitälern durchgeführt. Prof. Dr. med. Matteo Di Notaris, in Benevento (Campania/Italien) tätiger Neurochirurg, begleitet das Projekt. Für 2016 sind noch eine Nachlieferung von Ersatzteilen und Weiterbildungen durch internationale Spezialisten am INOR selber vorgesehen.
Chirurgische Eingriffe werden bereits seit 2014 durchgeführt, deren Zahl ist jedoch leider noch nicht so hoch wie erwartet. Der Grund dafür ist, dass zwei kubanische Spezialisten aus dem Umsetzungsteam im letzten Jahr Kuba aus ökonomischen Gründen verlassen haben. Das ist schmerzlich für das verbleibende Team, für mediCuba-Suisse und für die PatientInnen. Gleichzeitig ist es eine Realität, der auch wir uns stellen müssen. Das verbleibende Team am INOR wird nun so rasch wie möglich ergänzt, und mediCuba-Suisse ist im Dialog mit der Klinikleitung und dem Gesundheitsministerium.
Sehr positiv bei diesem Projekt war ausgezeichnete Zusammenarbeit mit mediCuba-Europa; die Mitgliedorganisation "Solidarité Luxembourg" hat 70% der Finanzierung beigesteuert, während die fachliche Begleitung von mediCuba-Suisse koordiniert wurde.
Partnerorganisation : Nationales Institut für Onkologie und Radiotherapie (INOR)
Begünstigte : Rund 150 operierte PatientInnen/Jahr mit Tumoren im Schädelbasisbereich.
10 kubanische Chirurgen
Gesamtbudget : 180'000 Franken
Projektkosten 2015 : 5'800 Franken